Anm. Jula: es handelt sich hier um ein Fragment. Siehe auch die verärgerte Anmerkung von Hekate am Ende

Man findet sie an den unmöglichsten Stellen.
Selbst wenn man gerade überhaupt nicht danach sucht.

Ich zum Beispiel wollte wirklich nichts weiter, als einen neuen Film einlegen – ich hatte eine Menge Aufnahmen geschossen, sogar ein paar gute drunter; so unwahrscheinlich das klingt – manchmal brauche ich das richtiggehend, nach all den Klamotten im Studio; Sonnenstrahlen, durch Fichtenwipfel gebrochen – Laubfrosch auf Moos in Großaufnahme – sogar ’n richtiges Reh – mal so ganz wie’n naiver Amateur, der durch den Wald stiefelt

Die letzten Aufnahmen hatte ich vom Waldrand aus über eine Wiese hinweg auf den See gemacht: da war so ’ne Art Bootssteg, auf dem ein hübsches blondes Mädel in einem grasgrünen Badeanzug stand und anscheinend sein eigenes Spiegelbild im Wasser beguckte – ich hatte erstmal die Totale genommen, wegen der Stimmung, aber dann hatte ich mir die Kleine auch noch mit dem Tele ‚rangeholt, und ehe ich mich’s versah, war der Film alle.

Nun hätte ich den natürlich auch im Waldschatten wechseln können – aber irgendwie bin ich da komisch: ich fummele nicht gern freihändig mitten in der Natur an meiner Kamera herum, wenn ich es auch in einem lichtgeschützten Raum auf einer vernünftigen Unterlage tun kann.

Und seitwärts neben dem Bootssteg war so eine Art Badehütte, wo das ausgezeichnet gehen mußte. Wirklich nicht wegen der blonden Puppe da auf dem Steg – erstens mal sehe ich im Studio genug Mädchen, oft sogar nackter als die da, und zweitens mache ich mir sowieso nichts aus ihnen! – aber da drin konnte ich meine Sachen wahrscheinlich richtig in Ruhe ausbreiten, ohne daß mir Ameisen oder andere Naturwesen reinkrochen: ich habe da schon dolle Dinger erlebt bei Außenaufnahmen!

Also stiefelte ich vom Wald herunter über die Wiese auf diesen Schuppen zu – ganz gemütlich, Kamera um, Zubehörtasche über der Schulter, harmloses Naturfreund-Lächeln Nummer 1 auf den Lippen. Trotzdem schien das die blonde Biene zu erschrecken; denn als sie sich umdrehte und mich da herankommen sah, hopste sie plötzlich in hohem Bogen ins Wasser und tauchte erst mit viel Gepruste ein ganzes Stück weiter weg wieder auf.

„Entschuldigen Sie – “ rief ich ihr über den See hinweg zu, „dürfte ich mal in Ihrer Hütte da einen neuen Film einlegen – wegen dem Schatten, wissen Sie!“
Anscheinend überlegte sie erst einen. Moment – viel konnte ich von ihr zwar nicht sehen, nur den Kopf mit der grünen Badehaube und ’nem blonden Ponyschwanz – aber anders konnte ich mir die Pause nicht erklären, ehe sie sich mit einem kleinen Schwung ein bißchen aus dem Wasser hob und laut und hoch zurückrief:
„Jaaa-aa!“

Das war zwar knapp, aber eindeutig und positiv – also drehte ich mich um und ging zu dem Schuppen hinüber (er war nicht direkt am Steg, sondern aus irgendeinem Grund ein Stück vom Ufer zurückgebaut – was später wichtig werden sollte).

Ich stieß die Tür auf – schon etwas wackelig, ein altes Vorhängeschloß bammelte an einer rostigen Öse – und. war zunächst mal sehr zufrieden: da drin war es zwar affenheiß, aber schön dämmrig – und wenn auch außer einem Kleiderrechen an der Wand, einem kleinen fleckigen Spiegel und ein paar Gummischwimmflossen nichts drin war, gab es wenigstens eine Art Bank an der Wand, auf der ich meine Tasche absetzen und meinen Kram ausbreiten konnte (ich schleppte immer viel zu viel mit: die Polaroid hatte ich natürlich kein einziges Mal benutzt – trotzdem ich mir immer wieder einredete, damit könnte ich doch wunderbare Skizzen-Aufnahmen machen und gleich beurteilen, ehe ich die endgültigen Photos machte!)

Ich war so in meine Arbeit vertieft, daß mir eine ganze Weile lang nicht auffiel, daß hier in dem Schuppen etwas nicht stimmte. Vielmehr – irgendwo im Hinterhirn hatte ich das Gefühl, daß hier irgendwas nicht in Ordnung wäre; aber es drang nicht bis nach vorn durch, was …

Erst als ich mit allem fertig war und mich gerade vor dem Hinausgehen noch einmal umdrehte, fiel es mir plötzlich wie ein Klotz ins Auge, was mich die ganze Zeit nervös gemacht hatte: wenn ein Mädchen, an einem einsamen See, mutterseelenallein badet – in einem knappen zweiteiligen Badeanzug badet – dann müßten ja irgendwo am Ufer ihre Kleider sein.

Auf dem Bootssteg waren sie nicht gewesen. Irgendwo in der Nähe am Ufer auch nicht. Das hatte mich nicht gestört, weil ich natürlich annahm, daß sie hier im Schuppen wären. Aber da waren sie auch nicht!

Dafür hing an dem Kleiderrechen ein Paar nicht gerade saubere Leinen-Shorts – mit Reißverschluß – und ein kurzärmliges gestreiftes Hemd. Herrenhemd. Und am Boden standen ein Paar ziemlich ausgetretene Halbschuhe, in denen hellblaue Frotteesocken steckten. Weiter nichts.

Nun war es natürlich möglich, daß die blonde Nixe bereits im Bikini durch den ganzen Wald hierhergelaufen war – in Begleitung eines jungen Mannes, dem die Sachen gehörten, und der so weit hinausgeschwommen war, daß ich ihn nicht gesehen hatte.

Auch war es möglich – wenn auch noch unwahrscheinlicher! – daß sie zwar hochelegante Badekleidung bevorzugte, aber nach dem Baden lieber in schmuddeligen. Leinen-Shorts und einem Herrenhemd (ohne BH übrigens, denn da sah ich auch keinen) herumlief, in ausgelatschten Schuhen mit kurzen Absätzen,
Es gab aber noch eine dritte Möglichkeit, Und wenn die – was mir die wenigsten unwahrscheinlichen Annahmen zu verlangen schien – zutraf, dann wurde diese kleine blonde Badenixe auf einmal hochinteressant für mich …

Angefangen hatte es eigentlich bloß mit Ellis Badehaube.
Als ich zu der Hütte am See gekommen war und die Tür aufgeschlossen hatte, war sie mir gleich ins Auge gefallen: offenbar hatte Elli gestern ihre nassen Badesachen nicht mit nach Hause nehmen wollen, sondern gleich hier in der Hütte zum Trocknen aufgehängt.

Und da hingen sie nun – inzwischen bei der Wärme natürlich schon längst wieder trocken: der knappe grasgrüne Badeanzug, Höschen und Büstenhalter, und die Badehaube.

Es war eine von diesen raffinierten Badehauben, denen man von außen gar nicht ansieht, daß sie untendrunter aus wasserdichtem Gummi gemacht sind: weil sie obendrüber so eine Art Kopftuch aus Stoff haben, unter dem vorn und hinten ganz natürlich aussehende Kunststoffhaare hervorkommen – vorn nur so ein paar Locken, hinten ein richtiger langer Pferdeschwanz.

Ich hatte mir eigentlich schon immer gewünscht, diese Haube mal aufsetzen zu können – ich wollte nämlich zu gern wissen, wie ich wohl als Mädchen aussehen würde, und die Haube mit ihren falschen blonden Kunsthaarlocken war immerhin so etwas Ähnliches wie eine jener Damenperücken, die zwar überall ausgestellt waren, an die ich aber nicht herankam – denn Elli und Tante hatten keine, und um mir selbst eine zu kaufen, fehlte mir sowohl das Geld wie der Mut …

Also mußte es eben die Badehaube tun.
Ich nahm sie von dem Kleiderhaken, über den Elli sie gehängt hatte, schüttelte die blonden Kunsthaarlocken ein wenig zurecht, trat vor den kleinen Spiegel und stülpte sie einfach über den Kopf.

Natürlich saß sie noch nicht gleich richtig – ich mußte sie noch ein. bißchen tiefer über die Schläfen zerren – aber die Wirkung war von Anfang an ganz toll:
Natürlich hatte ich schon immer gewußt, daß ich ein „Mädelgesicht“ (wie es Tante Anne nannte) hatte – aber jetzt, wo die falschen blonden Locken auf einmal rechts und links über meine Wangen fielen, erkannte ich mich beinahe selbst gar nicht wieder: so hübsch und richtig mädchenhaft sah das aus!

Ich drehte und wendete den Kopf vor dem kleinen halbblinden Wandspiegel hin und her: ja – auch von der Seite wirkte das ganz natürlich, vorn die Locken und hinten unter dem Kopftüchlein hervor der lange blonde Pferdeschwanz!
Dann studierte ich nochmal ganz kritisch das Gesicht zwischen diesen Mädchenlocken: oval und feingeschnitten war es ja, die Nase vielleicht ein bißchen zu breit – aber da hatte ich Mädchen mit weitaus schlimmeren „Zinken“ gesehen! – die ziemlich langen und dichten dunklen Wimpern waren dafür ein ausgesprochener Pluspunkt – ich konnte richtig mit den Augendeckeln klappern wie so eine Sexbombe im Fernsehen – allerdings der Mund …

Ich schaute mich suchend um – und tatsächlich, da hatte Elli ja auch ihr Plastiktäschchen liegengelassen, in dem sie das Zeug hatte, um nach dem Baden immer ihr make-up wieder zu reparieren! Ich machte es auf und fand auch, was ich suchte; einen Lippenstift – so richtig leuchtend korallenrot.

Erst probierte ich ihn sehr vorsichtig an der Oberlippe aus – aber dann bekam ich mehr Mut und malte mir, mit mehr Glück als Sachverstand, ein regelrechtes Bardotschnütchen mit steilen Bogen und voller, schmollender Unterlippe.
Jetzt gefiel ich mir noch besser – richtig sexy sah ich aus!

Ich wühlte noch ein bißchen in Ellis Täschchen – vielleicht etwas von dem bläulichen Lidschatten? Aber davon erwischte ich im ersten Gang so viel, daß ich richtig elend aussah – und wischte das meiste wieder weg, bis nur noch ein schwacher Hauch zurückblieb.

Hmm – mehr konnte ich da eigentlich gar nicht machen, schloß ich, als ich mich nocheinmal im Spiegel betrachtete.

Aber jetzt kam es mir fast selbstverständlich vor, daß ich Hemd, Hose und Schuhe auszog – und dafür Ellis Badeanzug an.

Das Höschen – knapp, aber weich gefüttert – paßte mir auf Anhieb wie angegossen (und preßte mir sogar meinen Zipfel mühelos so zwischen die Beine zurück, daß man gar nichts mehr von ihm ahnte); das Oberteil allerdings, auch ziemlich knapp und stramm, stand zwar durch seine eingearbeiteten Büstenschalen schon etwas von meinem Brustkorb ab – aber keineswegs so, wie das meiner Meinung nach sein mußte!

Ich sah mich wieder um und entdeckte dann einen Haufen alter Zeitungen am Boden. Als ich daraus zwei kräftige Bälle zusammengeknüllt und in die Schalen des Büstenhalters gestopft hatte, sah das schon viel besser aus – nur kam im Ausschnitt zwischen den Schalen noch ein störender Rand Zeitungspapier zum Vorschein. Ich stopfte das Papier kräftig seitwärts in die Schalen zurück, und machte dabei eine verblüffende Entdeckung: wie ich dabei Haut und Fleisch, unwillkürlich, mit der Hand zur Mitte zog, um das geknüllte Papier weiter zurückzuschieben, bildete sich zwischen den beiden Schalen auf meiner Brust ein geradezu erschreckend naturgetreuer Buseneinschnitt!

Mit noch mehr Zeitungspapier und etwas Experimentieren brachte ich es so weit, daß die nach oben und innen zusammengedrängte Brustmuskulatur wie der echte Ansatz zweier strammer Mädelbrüste aus dem Ausschnitt des knappen Halters quoll – Elli wäre ganz schön neidisch geworden, wenn sie das gesehen hätte, denn ihr Busen füllte den Bikini bei weitem nicht so effektvoll aus!

Das alles sah ich natürlich nur so von oben, wenn ich an mir herunterschaute – oder mit Verrenkungen in den kleinen Wandspiegel schielte; aber jetzt hätte ich mich gar zu gern auch mal in voller Lebensgröße gesehen: nur gab es hier in der Badehütte keinen großen Ankleidespiegel – und übrigens, hier an dem abgelegenen See, auch sonst weit und breit keinen …

Noch während ich das dachte, merkte ich, daß ich die Lösung ja eigentlich schon hatte: der See selbst, an dem sich in der Sommerhitze kaum ein Lüftchen rührte – das war doch ein Spiegel, wie ich mir größer gar keinen wünschen konnte!

Einen Moment zögerte ich zwar: es war ein Ding, sich hier im Inneren der Hütte, vor allen Blicken geschützt, anzuputzen – ein anderes, so als Mädchen hergerichtet ins Freie zu gehen!

Aber dann redete ich mir die Bedenken schnell wieder aus: Wer kam denn schon um diese Zeit hierher ? Onkel, Tante und Elli bestimmt nicht – die hatten mir ja gerade erklärt, daß sie heute nicht baden könnten, weil irgend jemand zum Kaffee kam; und wer hatte sonst schon etwas hier zu suchen? Übrigens – wenn wirklich jemand in der Ferne, am anderen Ufer vielleicht, vorbeikäme: was würde er schon sehen? Ein blondes Mädel im Badeanzug eben (auf die Entfernung hin mußte das alles ja noch echter wirken, wenn ich schon hier aus der Nähe mit der Maskerade zufrieden war) – und selbst wenn es jemand war, der sich hier auskannte, würde er mich eben für Elli halten, die ja oft genug mit diesem Anzug und dieser Haube hier badete…

Und als ich draußen auf dem Steg stand, wußte ich, daß ich diesen Anblick wirklich nicht hätte versäumen dürfen: denn was mir der spiegelglatte See da im hellen Sonnenlicht zurückwarf, das war in der Tat das Bild einer entzückenden jungen Badenixe – ein bißchen schmal in den Hüften zwar, aber das war ja sogar modern, und dafür oben herum umso eindrucksvoller gebaut!

Ich konnte mich von diesem Spiegelbild gar nicht wieder losreißen und drehte und wendete mich, wie vorhin in der Hütte, hin und her – nur daß ich diesmal nicht nur das Gesicht, sondern den ganzen Körper dieser hübschen jungen Dame bewundern konnte, die ich da mit ein paar Badesachen und viel zusammengeknülltem Zeitungspapier herbeigezaubert hatte!

Wieder und wieder probierte ich alle möglichen Mädchengesten und -stellungen aus, die das spiegelnde Wasser treulich zurückwarf: die Arme im Nacken verschränkt, den Kopf im Nacken, unter gesenkten Lidern hervorblinzelnd – dann den Arm in die Hüfte gestemmt, über die Schulter hinwegschauend – am Rand des Stegs niedergehockt, daß ich auch im Spiegelbild meinen wohlgerundeten Ausschnitt bewundern konnte – dann wieder auf Zehenspitzen, die schlanken Arme hochgereckt …

… und sah deshalb, völlig mit mir selbst beschäftigt, den Fremden erst, als er schon bis auf knapp zehn Meter herangekommen war!

Im ersten Augenblick war ich vor Schreck regelrecht wie gelähmt. Nicht, daß der Mann besonders .furchterregend ausgesehen hätte – im Gegenteil, eigentlich schaute er ausgesprochen harmlos aus: ein. breitflächiges, eher weiches Gesicht unter einem weißblonden Haarschopf, ein freundliches Lächeln auf den Lippen, eine Kamera und eine schwarze Ledertasche umgehängt – offensichtlich ein Fotoliebhaber, der hier in der Gegend Aufnahmen gemacht hatte.

Nur hatte ich eben genau mit einem solchen unerwarteten Naturbummler nicht gerechnet – und schon gar nicht damit, daß er mir dann gleich auf ein paar Meter gegenüberstehen würde!

In die Hütte zurück konnte ich nicht – er stand ja gerade mitten auf dem Weg vom Steg dorthin! – aber etwa stehenzubleiben und gar irgendeine Unterhaltung mit ihm zu führen, das traute ich mich erst recht nicht!

Wieder kam mir als rettende Erleuchtung: Der See!

Ich wandte den Kopf, so beiläufig und selbstverständlich, wie ich konnte, wieder zurück – reckte mich wie eben auf die Zehenspitzen – und flüchtete mich mit einem, wie ich hoffte eleganten, Sprung ins Wasser.

Ob er wirklich elegant war, weiß ich nicht – jedenfalls aber so kräftig, daß ich erstmal untertauchte und ein paar Stöße weit in den See hinaus-schwimmen konnte, ehe ich wieder an die Oberfläche kam – und auch dann schwamm ich erst noch ein Stück weiter, ehe ich mich wieder zum Land umwandte.

Der Fremde war inzwischen an den Rand des Bootsstegs getreten – aber das machte mir jetzt nicht mehr soviel aus: erstens mal waren jetzt fast zwanzig Meter zwischen uns – zweitens steckte ich zum größten Teil unter Wasser, nur der Kopf mit Locken und Badehaube schaute heraus – und drittens konnte ich mich, wenn ich es für nötig hielt, leicht noch weiter zurückziehen: der Mann würde schwerlich mit Kamera, Tasche und Hemd und Hose ins Wasser springen, um etwa hinter mir herzukommen.

Das hatte er denn, wie sich zeigte, auch gar nicht vor:
„.Entschuldigen Sie – “ rief er mir über das Wasser hinweg zu, „dürfte ich mal in Ihrer Hütte da einen neuen Film einlegen – wegen dem Schatten, wissen Sie !“

Das klang ja nun eben gerade nicht, als wenn er irgendwelchen Verdacht geschöpft hätte (warum sollte er auch? Schließlich sah er ja gar nichts Ungewöhnliches: nur ein blondes Mädel, das am Steg gestanden hatte und jetzt, wie das an diesem Tag gewiß tausende taten, in das kühle Wasser gesprungen war…) – und es störte mich auch überhaupt nicht, wenn er nur möglichst rasch seinen Film wechselte und dann wieder verschwand!

Wenn ich dennoch mit der Antwort zögerte, hatte das einen anderen Grund: ich wußte nicht recht, wie ich das machen sollte – Antwort geben, meine ich. Denn so mädchenhaft ich aus der Ferne (oder sogar aus der Nähe) aussehen mochte – davon hatte ich noch keineswegs eine hohe Mädchenstimme!

Um erstmal ein bißchen Zeit zu gewinnen, paddelte ich irgendwie herum, als wenn ich ihn mir erst nochmal genau ansehen müsse – und entschloß mich dabei, es zu riskieren: e i n Wort würde ich ja wohl auf jeden Fall in höchstem Sopran flöten können?!

„Jaaa-aa!“ jodelte ich also, mich ein wenig aus dem Wasser hebend (er sollte ruhig meinen wohlbestückten Ausschnitt dabei sehen), zurück – und wenn sich mitten im Wort noch ein kleiner Kickser einschlich, so klang das überraschenderweise gerade deshalb überzeugend mädelhaft.

Dann allerdings wendete ich schnurstracks wieder und schwamm weiter in den See hinaus – ich wollte nicht riskieren, daß er etwa noch weitere lange Unterhaltungen mit mir anzufangen versuchte!

Er schien es denn auch zufrieden – und als ich aus sicherer Entfernung wieder einen Blick über die Schulter zurückwarf, sah ich ihn zur Hütte hinübergehen.
Eigentlich, dachte ich jetzt, nachdem ich mich vom ersten Schreck erholt hatte, war dieser erste „öffentliche Auftritt“ als Mädchen doch sehr erfolgreich verlaufen: offensichtlich hatte der Fremde mich ja schon eine ganze Weile gesehen, wahrend er vom Wald über die Wiese zum See herunterkam – hatte sogar ein ausgesprochen charmantes Lächeln auf-gesetzt, als er gerade anfangen wollte, mit mir zu reden – ich hatte ihm einen kühnen Nixensprung in den See vorgeführt und ihm auch noch gnädig (und in der richtigen Stimmlage!) erlaubt, seinen Film zu wechseln.

Und nun schwamm ich in Ellis Badezeug als blonder Badeengel im See herum, was auch sehr echt aussehen mußte. Genau genommen hätte ich jetzt auf dieses kleine abenteuerliche Zwischenspiel schon gar nicht mehr verzichten wollen – bestätigte es mir doch, daß ich wirklich für jeden uneingeweihten Betrachter vollkommen als Mädchen erscheinen konnte !

Ich warf wieder einen Blick über die Schulter zurück. Es war auf keinen Fall verkehrt, noch möglichst weit in den See hinauszuschwimmen – damit ich so halb und halb außer Rufweite war, wenn er wieder aus der Hütte kam. Dann würde er sich hoffentlich auch nicht weiter lange am Ufer aufhalten und so schnell wieder verschwinden, wie er aufgetaucht war.

Tatsächlich dauerte es noch eine Weile, bis ich ihn wieder aus der Tür treten sah – er kam dann, wie ich das so halb und halb befürchtet hatte, nochmal an den Steg, sah aber offenbar nur weit draußen auf dem See einen Kopf mit grünem Tuch und blondem Ponyschwanz, rief, die Hände an den Mund gelegt „Vie – len Daa – ank!“ zu mir herüber – und ich gönnte ihm immerhin, mich wieder ein bißchen aus dem Wasser zu heben und mit einem schlanken Arm mädchenhaft (und wie ich hoffte, eindeutig abschiednehmend) zurückzuwinken; auf weitere Sopranworte verzichtete ich vorsichtshalber.

Das schien ihm auch zu genügen – denn er wandte sich um und ging, soweit ich das verfolgen konnte, wieder mit langen Schritten über die Wiese zum Wald hinauf.
Das wäre überstanden, dachte ich – legte aber dennoch eine weitere Runde im See ein: einerseits, damit er, wenn ich an Land kam, mit Sicherheit weit genug in den Wald hineingegangen wäre – andererseits, weil es mir einen Mordsspaß machte, einmal als blonde Elli in Bikini und Badehaube in unserem alten See herumzuschwimmen: das lauwarme Wasser streichelte und schmeichelte mir so richtig um die Glieder, der stramme Büstenhalter drückte und zog beim Schwimmen ein wenig ungewohnt, aber nicht unan-genehm, und wenn ich den Oberkörper aus dem Wasser hob, legten sich die langen nassen Haare angenehm kribbelnd auf meinen nackten Rücken – es stimmte schon, daß es eine feine Sache sein müßte, als Mädchen auf die Welt zu kommen!

Schließlich schien es mir an der Zeit, umzukehren. Ich hatte zwar noch eine Menge Zeit – und überhaupt noch keine Lust, Ellis Badekostüm auszuziehen: aber vielleicht fiel mir an Land noch irgendwas Interessantes ein, was ich anstellen konnte, um mich dabei im Wasser zu spiegeln – schade halt, daß Elli nicht auch noch ein Kleid oder so etwas hier in der Hütte gelassen hatte!

Zumindest einmal gefiel ich mir sehr gut, als ich aus dem Wasser stieg und wieder auf dem Bootssteig stand: Der blonde Schwanz klebte mir jetzt breitgefächert im Nacken, auf der ganzen glatten Haut perlten appetitlich kleine Tröpfchen – glücklicherweise hatte ich überhaupt keine Haare an Brust, Armen und Beinen, nur so ein bißchen weichen Flaum, wie ihn ein Mädchen auch haben könnte – nur mein Zeitungspapierbusen hatte sich natürlich voll Wasser gesogen, das mir jetzt dauernd den Bauch hinabsickerte: aber dabei war er auch richtig weich und schwer geworden, so daß er jetzt die Büstenhalterschalen naturgetreu nach unten zog..

Ich griff flüchtig mal in den Ausschnitt und zerrte die Haut wieder richtig schön in der Mitte zusammen, modellierte mit beiden Händen die weich-nassen Papierklumpen zu kessen Halbkugeln, schüttelte nochmal die nassen Glieder und Haare und ging dann zur Badehütte hinüber.

Warum eigentlich, weiß ich gar nicht mehr genau – vielleicht aus einem unklaren Gefühl, ich müsse doch nachschauen, ob der Fotograf dort keine Unordnung gemacht habe, oder so etwas – aber jedenfalls erlebte ich dort den ersten kleinen Schock:
Die Tür ging nicht auf.

Ich sah allerdings gleich, warum: Als ordentlicher Mensch hatte der Fremde, als er ging, das Vorhängeschloß eingehängt und zugedrückt – was allerdings, da der Schlüssel noch im Schloß steckte, auch kein großer Schutz gewesen wäre.
Aber immerhin befaßte ich mich die paar Sekunden, bis ich das alles kapiert hatte, so ausschließlich mit der Badehütte, daß ich nicht merkte, was hinter mir vorging.
Das merkte ich erst, als es klickte und eine weiche höfliche Stimme sagte:
„Vielen Dank – ich wollte mich doch für Ihre freundliche Hilfe mit einer kleinen Aufnahme revanchieren!“

Ich fuhr herum: wahrhaftig, da stand er wieder – der Teufel wußte, wo er hergekommen war! – , lächelte mich in seiner harmlosen Art an und hatte offensichtlich gerade aus nächster Nähe ein Foto von mir gemacht!

Ich starrte ihn wortlos an. Wahrscheinlich hätte eine wirkliche junge Dame jetzt irgendwas gesagt – sei es nun was Geschmeicheltes oder was Entrüstetes: aber mir hatte erstens das unerwartete Auftauchen dieses Gesellen, den ich meilenweit im Wald entfernt glaubte, erst recht die Sprache verschlagen – und zweitens hätte ich mich auch sonst nicht getraut, wieder mit meinem unsicheren Kicks-Sopran zu experimentieren!

Aber glücklicherweise schien ihn mein Schweigen gar nicht zu befremden; denn er sprach fast ohne Pause mit seiner sanften, liebens-würdigen Stimme weiter:
“Sie müssen nur – “ er hatte die Kamera gesenkt und zog jetzt ein schwarzes glänzendes Stück Papier aus ihrem Inneren heraus “- sechzig Sekunden warten, dann können Sie gleich das fertige Bild sehen – in Farbe, wissen Sie, das ist der Vorteil bei diesen neuen Polaroidaufnahmen – “ er schaute auf seine Armbanduhr, ein teures; stahlschimmerndes Ding mit vielen Knöpfen, “ – nur dauert es eben bei Farbbildern immer noch sechzig Sekunden – “ entschuldigendes Achselzucken, als wolle er beteuern, daß er an dieser Unvollkommenheit der Technik völlig unschuldig sei, “ – aber ich habe mir gedacht, so ein fertiges Bild kann ich Ihnen dann doch gleich als Andenken geben – nachdem Sie mir vorhin so nett erlaubt haben, Ihre Hütte zu benutzen, als ich den Film wechseln mußte – „

Er schwätzte leichthin immer weiter, das Bild während der immer wieder betonten „sechzig Sekunden” mit der Hand hin- und herwedelnd – und ich war ihm, offen gestanden, sehr dankbar dafür: denn so hatte ich wenigstens Zeit zu überlegen, was ich nun – zum Teufel! – tun. sollte.

Eins jedenfalls, das wußte ich, konnte ich diesmal nicht: nämlich wieder in den See hüpfen. – denn, war es nun Absicht oder Zufall, der Fotofreund hatte sich genau zwischen mir und dem Zugang zum Steg plaziert und wich auch nicht einen Millimeter zur Seite!

In den Schuppen hätte ich zwar – wenn ich erstmal das Schloß aufgeschlossen hatte – gekonnt: aber was für einen Sinn das haben würde, wußte ich auch nicht – plötzlich wortlos in ein Häuschen zu verschwinden, wenn man angeredet wird, ist bestimmt nicht die sichere Art, sich unverdächtig zu gebärden; und wenn, andererseits, der Fotoknabe irgendeinen Verdacht schöpfen und mir näher auf den Leib rücken würde, schützte eine Schuppentür, die man von innen nicht verriegeln konnte, mich schwerlich.

Zudem schien ja im Augenblick auch gar kein Anlaß zur Flucht: was der Fremde da tat, war ja alles andere als beunruhigend oder auch nur merk-würdig – er hatte sich eben unterwegs überlegt, daß er der netten blonden Badenixe da doch noch ein Foto schenken könnte, war umgekehrt und hatte es jetzt gemacht (was konnte er dafür, daß diese Nixe gar keine war und sich dadurch völlig aus dem Konzept gebracht fühlte ?!).

Dazu kam noch etwas: trotz aller Probleme der Situation war ich brennend scharf darauf, dieses Foto zu sehen – ja sogar als „Andenken“ behalten zu können! Das hatte ich ja nicht einmal in meinen kühnsten Träumen gedacht – ein fertiges, farbiges Dokument gleich von meinem ersten Ausflug ins Reich des anderen Geschlechts zu bekommen!

Genau genommen gab es bloß ein Problem: die verdammte Stimmlage, die mich dauernd daran hinderte, ein Wort zu sagen! Wenn es nicht um diesen blöden Sopran gegangen wäre, hätte ich mir schon zugetraut, ein Mädchen zu markieren – schließlich wußte ich ja, wie sich. Elli so anstellte, wenn sie mit jungen Männern sprach! Übrigens, kam mir dabei ein, sprach sie in solchen Fällen manchmal ziemlich leise, gewissermaßen bloß mit den Lippen – das sollte wohl irgendwie damenhafte Zurückhaltung andeuten – und wenn ich das nun auch tat? Bei einem bloßen stimmlosen Wispern mußte ich doch ganz gut tarnen können, daß meine Stimme zu tief war – zumal ich ja vorhin wenigstens schon einmal die hohe Stimmlage demonstriert hatte.

Während dieser Überlegungen – und des ständigen Redeflusses meines höflichen Fotografen – waren nun anscheinend die sechzig Sekunden vor-übergegangen: Er trennte mit einem geschickten Griff das Deckpapier , zog es vorsichtig ab – und präsentierte mir , mit einer angedeuteten Verbeugung, das Bild:
“ – und da wäre es, gnädiges Fräulein!“

Richtig. Da war das gnädige Fräulein: gerade, wie es sich wieder auf-richtete, nachdem es das Schloß der Badehüttentür inspiziert hatte – zwar ein bißchen von der Seite aufgenommen und nicht in die Kamera schauend, aber vollkommen natürlich – und verblüffend „echt“: kein Mensch hätte geglaubt, daß das gar kein Mädel war!

„Aber wirklich – “ hauchte ich stimmlos, vom Bild aufblickend und ihn ein wenig anlächelnd. Das war zwar völliger Blödsinn – aber ein Blödsinn, den Elli und Tante Anne außerordentlich oft sagten, wenn ihnen jemand Blumen oder Pralinen oder sonstwas gab, und demzufolge wahrscheinlich völlig der Reaktion einer Dame in dieser Situation angemessen, hoffte ich.

Mein Gegenüber schien damit auch völlig zufrieden:
„Nur schade, daß Sie auf dem Bild nicht lächeln – da sehen Sie natürlich noch hübscher aus!“ beantwortete er mein vorsichtiges Lächeln sofort und hob gleich wieder die Kamera: „Noch eins? Aber jetzt lächeln!” bat er eindringlich.

Natürlich konnte ich nicht widerstehen – wann würde ich schon wieder so billig und einfach zu Aufnahmen meines zweiten Ichs im Bikini kommen?

Also strahlte ich ihn mit aller Koketterie, die ich aufbieten konnte, und breitem Zahnpastareklame-Lächeln an, als er jetzt wieder abdrückte.

„Und – leider – nocheinmal sechzig Sekunden – “ entschuldigte er sich, als er das schwarze Papier aus der Kamera zog.

Das war der echte Nachteil – nochmal ganze sechzig Sekunden über konnte ich ihn ja nun nicht wieder ganz allein quasseln lassen, ohne meinerseits auch etwas zu sagen! Aber dann wenigstens möglichst nicht viel – und etwas, das dann ihm wieder Gelegenheit zum Reden gab:

„Wie Sie das so können – “ hauchte ich also wiederum, diesmal mit dem Versuch, Bewunderung in meine Stimme zu legen – Bewunderung pflegte Ellis Verehrer immer zu längerem Pfauenradschlagen anzuregen, während dem der weibliche Gesprächspartner nichts zu sagen brauchte außer „ach” und „oh“ und „ja“. Das schien auch diesmal zu wirken, denn er legte alsogleich sein Gesicht in bescheidene Falten und wehrte obenhin ab:

„Ach, das ist pure Routine – wissen Sie, als Berufsfotograf – da macht man so viele Aufnahmen – “
Das brachte ihn aber sogleich auf die gute Idee, bereits während die letzte Aufnahme noch beim Entwickeln war eine dritte zu schiessen:

„Machen Sie das mal wie so ein Pin-up-Modell – ja, den Kopf noch mehr in den Nacken, und dann so schräg in die Kamera gucken – und nun sagen Sie mal ‘Tschiiiiscäik’- das soll die richtige Lippenstellung geben, heißt zu deutsch. ‘Käsekuchen’ – also: ‘Tschiiiiscäik’!“
„Tschiiiiiiiiiiscäik!“ hauchte ich hingebungsvoll – was Besseres als so ein Fachmann konnte Dir ja gar nicht über den Weg laufen, dachte ich dabei…]

[kursiv|

Der Kleine posierte tatsächlich wie ein Mädel vor der Kamera – ein echtes Naturtalent!
Denn ich hätte wetten mögen, daß er überhaupt noch keine Routine darin hatte – dazu war das make-up, wenn man es aus der Nähe sah, zu ungeschickt, und außerdem hätte er sich was Wasserfestes als Busen in den Bikini gestopft: nicht Irgendwelches Zeug, das jetzt noch immer Rinnsale über seinen Bauch sickern ließ.

Aber die Figur und das Gesicht waren tadellos – und vor allem die Gesten, die kamen ihm auf Anhieb richtig (und was hat man selbst mit wirklichen Weibern da manchmal für Trouble!),

Nein, es hatte sich schon gelohnt, den ganzen Weg vom Waldrand auf dem Bauch wieder zurückzukriechen – so daß er mich vom See aus nicht kommen sehen konnte – und ihn hier abzufangen. Daß er auf den Köder mit den Fotos sofort so begeistert anbiß, sprach übrigens auch dafür, daß das eines seiner ersten Experimente! – vielleicht sogar das erste überhaupt? – war: Im Anfang sind die immer ganz närrisch auf Fotos von sich, damit sie sich später als “Dame“ begucken können…

Nur hieß das natürlich doppelte Vorsicht: den mußte ich jetzt mit genau der richtigen Mischung von Zuckerbrot und Peitsche kirremachen …

Zunächst mal stellte ich ihn noch in so ein paar richtige pin-up-Girl-Posen – das hatte drei Vorteile: er gewöhnte sich unwillkürlich daran, daß ich ihn herumkommandierte, und das baute mich natürlich als Autorität auf – zweitens mal merkte er, und das war für später auch wichtig, daß ich was vom Fotografieren verstand und klasse Bilder von ihm machen konnte – und drittens, da hätte ich mich schon schwer schneiden müssen, machten ihn die Bilder, je toller sexy er darauf herauskam, immer schärfer …

Mit der Stimme hatte er übrigens auch Trouble – hauchte nur immer so ton-lose Sätzchen wie “Oh – toll!“ oder „Hach nein!“: das ist so ein Komplex, den auch viele anfangs haben – wenn die sich überlegen würden, mit was für versoffenen Bierstimmen manche tollen Puppen reden (und daß das die Heinis auch noch sexy finden!), dann hätten sie überhaupt keine Hemmungen, loszuquasseln, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist: wenn sie richtig aufge-macht und angefummelt sind, fällt so’ne leichte Zarahstimme überhaupt nicht auf! Aber das würde er alles schon noch lernen…
Jetzt allerdings mußte ich erstmal das Grundsätzliche klären.

Ich hatte ihn gerade hingegossen wie die Venus auf den Rasen drapiert und ganz von oben aufgenommen – sah wirklich aufreizend aus, zumal er so’n naturechtes Dekolleté hatte! – und stand so richtig breitbeinig und autoritär über ihm, während er sich das Bild beguckte – da sagte ich:

“Sie fotografieren sich wirklich ausgezeichnet – “ geschmeicheltes Damen-lächeln , “ – zumal wenn man bedenkt, daß Sie gar kein Mädel sind !”

Sein Gesicht war wirklich amüsant anzusehen: erstmal guckte er wie ’ne Kuh, wenn’s donnert – es kam halt gar zu unerwartet! – dann überlegte er, ob er sich als entrüstete Dame herausbluffen könnte – und gab’s gleich von vornherein auf, was ’ne Menge Zeit sparte! – und dann wurde er richtiggehend rot und schaute mich an, als wolle er sich am liebsten in ein Mausloch verkriechen. Das reichte erstmal als Schock – jetzt mußte ich ihn sanft wieder aufbauen:

„Aber – da brauchen Sie doch nicht so entsetzt zu gucken: ich finde das doch einen herrlichen Ulk! “ Immer schön jungenhaft-harmlos dabei lächelnd: „Erst vorhin am See bin ich glatt darauf hereingefallen – aber als ich dann in der Hütte Ihre Sachen sah…“

„Ach Gott ja – die Sachen! Daran hatte ich gar nicht gedacht…” murmelte er zerknirscht. Na ja, wenigstens hatte ich ihn jetzt am Reden – aber nun mußte ich schwer aufpassen: wenn er nämlich jetzt etwa Angst bekam, ich wäre schwul und stünde auf ihn, dann war alles im Eimer ,,,

hier, zum Teufel, bricht auch dies Fragment mal wieder ab! Aber das haben halt “Fragmente” mal so an sich …