In diesem Fragment – das absichtlich in bubenhaft naivem Stil (Vorahnung des späteren “Anton”?) abgefaßt ist – wälzt sich unser Autor nun mal geradezu wollüstig in all den speziellen Phantasien seiner Knabenjahre: vom Dienstmädelspielen über schlampernde Gummi-Mädchensachen bis zur entzückten Mutti, höflichen Kavalieren und von allen bestauntem Mädel-Markieren!)

(Diplomandin Margot Trugmaid)

Eine ulkige Geschichte von Ulrich als Ulrike

Es war einmal ein Junge, der wollte sich furchtbar gern als Mädchen anziehen.

ber weil das ja nicht erlaubt war und weil er deshalb auch gar keine Mädchensachen hatte, konnte er nur ab und zu mal heimlich, wenn er allein zuhause war, ein Kleid von seiner Mutter überziehen und sich ein Kopftuch umbinden und sich dann im Spiegel angucken. Das machte ihm immer großen Spaß und er fand, daß er dabei wirklich ziemlich wie ein Mädchen aussah – aber natürlich nicht richtig so, wie er das eigentlich am liebsten gemacht hätte, weil er immer nur wenig Zeit dazu hatte und auch nie auf die Straße gehen konnte, damit ihn die Leute wirklich für ein Mädchen hielten.

Da kam aber eines Tages der Karneval und in dem können sich ja alle Leute als alles mögliche anziehen und so dachte er natürlich auch gleich daran, daß er sich da vielleicht auch als Mädchen anziehen könnte – aber er wußte immer noch nicht wie er das wirklich machen sollte. Nun war es aber so, daß die Lehrerin von seiner Schulklasse sagte, am Samstag vor Rosenmontag sollten sich alle Jungen aus seiner Klasse nachmittags in einem Hinterzimmer von einem Lokal mit ihr treffen und zusammen Kaffee und Kuchen trinken – natürlich weil es ja Karneval war alle irgendwie verkleidet.

Da dachte er, das wäre ja nun die beste Gelegenheit, weil es ja gar nicht seine Idee war sondern von der Schule verlangt – und er mußte nur noch seine Mutter dazu kriegen, daß sie ihn als Mädchen verkleidet gehen ließ. Noch besser wäre es natürlich, dachte er sich, wenn er das gar nicht von sich aus sagen müßte sondern wenn seine Mutter von selbst auf die Idee käme!

Also sagte er erst mal bloß zu ihr, daß die Lehrerin das gesagt hätte und daß jeder eine Mark fünfzig abgeben sollte für den Kaffee und den Kuchen und als sie ihn fragte als was er denn gehen wollte sagte er das wüßte er eigentlich noch gar nicht. Was denn die anderen aus seiner Klasse so machen wollten, fragte sie ihn. Da sagte er na ja alles mögliche so Kauboys und Klauns aber das macht ja jeder und manche haben natürlich auch schon irgendwelche Kostüme so von ihren Eltern oder Geschwistern die sie nehmen können aber da haben wir ja nichts und einer will glaube ich auch als Hexe kommen in einem alten Kleid von seiner Mutter.

Na ja wenn das einer schon macht kannst Du das ja nicht mehr machen sagte seine Mutter sonst hättest Du natürlich auch ein Kleid von mir nehmen können und so ne Hexenmaske. Aber die ganzen Masken kosten ja auch bloß Geld, sagte er raffiniert weil seine Mutter nämlich Witwe war und sie nicht besonders viel Geld hatten, und außerdem kann man mit so ner Maske vorm Gesicht ja sicher nicht richtig Kaffee trinken und Kuchen essen und außerdem täte ich ja wenn ich schon so ein Kleid anziehen täte nicht ausgerechnet eine häßliche alte Hexe machen!
Nun war es aber so, daß seine Mutter eigentlich sowieso lieber ein Mädchen als Tochter gehabt hätte als einen Jungen und daran lag es vielleicht auch daß er sich so gern als Mädchen anziehen wollte und als er das jetzt so nebenbei von dem Kleid sagte hakte sie gleich darauf ein und sagte na ja Du könntest Dich natürlich auch als richtig niedliches Mädel anziehen!

Das war natürlich ganz genau das was er hören wollte aber er guckte sie erst mal ganz harmlos an und sagte wie wenn er ganz erstaunt wäre: ja meinst Du denn das könnte ich? Aber natürlich, sagte seine Mutter ganz eifrig, Du hast doch eigentlich ein richtiges hübsches Gesicht und wenn Du Dir ein Kopftuch umbindest siehst Du bestimmt genau wie ein Mädel aus! Na das muß ich aber erst mal probieren sagte der Junge trotzdem er das ganz gut wußte weil er es heimlich schon oft gemacht hatte und nahm gleich ein Tuch von seiner Mutter vom Haken und band es sich vor dem Spiegel um.

Da sah er natürlich wirklich gleich gar nicht mehr aus wie ein Junge sondern mehr wie ein Mädchen weil man die kurzen Haare nicht mehr sah und das Tuch auch das ganze Gesicht noch schmaler und runder machte – und seine Mutter sagte ganz stolz na hab ich ’s nicht gesagt richtig wie ein hübsches Mädel und wenn Du Dir noch die Lippen rot machst und so ein paar Haare wie Locken rauszupfst dann erkennt man Dich überhaupt nicht wieder!

Hi sagte der Junge als er merkte daß das seiner Mutter so richtig Spaß machte das wäre ja überhaupt lustiq wenn keiner aus der Klasse und noch nicht mal die Lehrerin mich erstmal erkennen täten – das ist ja eigentlich der Jux daran wenn man sich im Karneval verkleidet daß nicht jeder sagt ach das ist der Fritz als Kauboy oder sowas sondern daß alle sagen wer ist denn das? Aber da darf ich natürlich das Kopftuch nachher nicht abmachen und da muß ich was machen wo man es immer aufbehalten kann so wie irgendeine Bäuerin oder sowas!

Ja wenn ich ein Dirndlkleid hätte sagte seine Mutter aber dazu bin ich ja nun schon zu alt aber ich könnte natürlich bei der Nachbarin fragen ob die vielleicht eins von ihrer Tochter hat und uns das borgt? Nein aber lass mal sagte der Junge vielleicht finden wir was was wir selber machen können mit Sachen die wir haben – wie wäre das denn so mit einem Dienstmädchen mit einem Kittel und ’ner Schürze drüber und einem Eimer und Schrubber in der Hand, die haben doch oft beim Arbeiten dann auch immer ein Kopftuch um?

Ach ja, sagte seine Mutter, da habe ich mal im Ausverkauf so ’nen roten Wickelkittel mit weißen Punkten gekauft den ich dann nie angezogen habe weil er mir dann doch zu knallig vorkam für eine Frau in meinem Alter aber für Dich wär der genau das richtige weil Du ihn auch so eng machen kannst wie Du willst – und dazu könntest Du dann auch gut genau so ein Kopftuch nehmen, da habe ich glaub ich auch eins! Na ja sagte der Junge und da drüber könnte ich dann Deine blaue Gummischürze binden wie wenn ich vom Abwaschen komme oder so – jetzt müßte ich eigentlich nur noch richtige Schuhe dazu haben, ich könnte zwar immer meine Jungenschuhe dazu anziehen aber besser passen würden natürlich auch richtige Mädchenschuhe oder sowas!

Nun da mußt Du mal ein paar Schuhe von mir anprobieren ob die Dir passen sagte seine Mutter. Nun wußte der Junge daß ihm die Schuhe von seiner Mutter alle viel zu weit waren aber er konnte ja nicht sagen daß er das schon heimlich ausprobiert hatte und so zog er also seine Schuhe aus und probierte ein paar von seiner Mutter an. Aber in denen wackelte er jedesmal so herum daß sie sagte nein das geht nicht aber da frage ich jetzt wirklich mal unsere Nachbarin!

Das war dem Jungen natürlich sehr recht denn an die Schuhe von anderen Mädchen wäre er natürlich allein nie herangekommen aber er sagte vorsichtshalber noch immer es wäre ihm aber ein bischen umheimlich wenn an geborgte Schuhe vielleicht was drankäme bei der Schulfeier oder auch beim Hingehen wenn etwa Matsch auf den Straßen wäre – weil er nämlich was ganz bestimmtes im Auge hatte was er bei der Nachbarin ihrer Tochter gesehen hatte – und so sagte er als wenn es ihm gerade einfisle natürlich wenn die uns vielleicht so ein Paar schwarze Lack-Damengummistiefel borgen könnten das würde schön passen wie wenn das Dienstmädchen gerade aus der Waschküche kommt und so und außerdem kann an die kaum was drankommen selbst wenn einer mir Kaffee drüberschüttet oder Schneematsch auf der Straße ist weil sie ja genau gegen sowas gemacht sind und man kann sie einfach wieder abwaschen!

Ja das ist eine gute Idee sagte seine Mutter Du hättest wirklich ein Mädchen werden sollen wie Du so an alles denkst und dann kann ich auch gleich sehen ob ich da einen Lippenstift borgen kann zum Lippenrotmachen und was die jungen Mädchen da heute sonst noch alles haben damit wir ein richtig hübsches Mädel aus Dir machen!

Und weil das alles so gut klappte, wurde er mutig und fing furchtbar an zu kichern. Was hast Du denn, fragte seine Mutter. Ach nichts, sagte er und kicherte dabei noch immer weiter, ich denke nur, wenn ich so ein richtig erwachsenes Dienstmädchen sein soll, dann müßte ich mir eigentlich auch ein paar dicke Luftballons vor die Brust binden so wie das Frollein Tilla bei Meyers gegenüber!

Da mußte seine Mutter auch lachen, schon weil das Fraulein Tilla natürlich keine Luftballons vor der Brust hatte sondern einen richtigen dicken Busen aber auch weil sie sich auf einmal vorstellte daß sie ihren Jungen nicht bloß als kleines Mädchen aufputzen täte sondern sogar gleich wie ein richtiges schickes Frollein dem die Männer nachgucken und vielleicht machte es ihr auch Spass daß sie dabei die jungen schicken Frolleins genau so auf die Schippe nehmen könnte wie die Männer die ihnen nachguckten?

Jedenfalls war sie jetzt Feuer und Flamme für die ganze Verkleiderei und das war natürlich genau das, was sich der Junge schon immer gewünscht hatte» Als der große Tag gekommen war, mußte er am Morgen schon gleich aus dem Bett in die Badewanne steigen und sich am ganzen Leib sauber abschruppen – und dann durfte er gar nicht erst seine Jungensachen anziehen sondern seine Mutter hatte ihm schon gleich alles zurechtgelegt was er anziehen sollte weil sie sagte er müßte sich doch erst an die ungewohnten Frauensachen gewöhnen ehe er nachmittags losging aber in Wirklichkeit wollte sie wohl schon den ganzen Tag über mal statt ihres Jungen ein schickes erwachsenes „Fräulein Tochter“ um sich haben.

Deswegen sagte sie wohl auch daß er als er aus der Badewanne kam und sich abgetrocknet hatte zum Frühstück gleich ihren buntgemusterten Frotteehademantel überziehen sollte wie ein Mädchen das vom Baden kommt und war ganz begeistert als er sich auch gleich dazu ihre Frauenbadehaube aus Plastik aufsetzte. Jetzt siehst Du schon halb aus wie ein Mädel sagte sie als er ihr am Frühstückstisch gegenübersaß aber paß auf wir machen Dich noch viel hübscher zurecht gleich!

Das machte ihm einerseits schon großen Spaß aber andererseits hatte er auch eine Sorge: wenn er nämlich so daran dachte daß er gleich lauter richtige Mädchen- und Frauensachen anziehen sollte merkte er immer daß sein Schwänzchen das sonst ganz klein war plötzlich richtig hart und dick wurde und sich aufstellte was zwar ein sehr angenehmes Gefühl war aber erstens überhaupt nicht unter einen glatten Mädchenrock paßte und zweitens genierte er sich auch ziemlich vor seiner Mutter wenn sie sehen würde daß ihm sowas passierte während sie ihn als Mädchen anzog und vielleicht täte sie es ihm dann sogar noch verbieten?

Deshalb versuchte er es so hinzukriegen daß sie nicht dabei war wenn er die er-sten Sachen so untenrum anzog und glücklicherweise konnte er sie auch dazu kriegen noch einmal zu der Nachbarin rüberzugehen wegen der Mädchengummistiefel und wahrend sie da weg war machte er sich ganz eilig daran schon mal den Hüfthalter von seiner Mutter anzuziehen den sie ihm hingelegt hatte. Erst hatte sie zwar gar nicht daran gedacht daß er sowas auch anziehen müßte aber dann war ihr eingefallen daß er ja die Damenstrümpfe an irgendwas festmachen mußte und als sie merkte daß ihm eigentlich ihr Hüftgürtel mit den Strumpfhaltern ein Stück zu weit war hatte sie plötzlich gelacht und gesagt da polstere ich Dir auch gleich noch ein paar richtige Mädchenhüften rein dann paßt er und Du siehst noch echter aus und hatte am abend vorher noch rechts und links ein dickes Stück weichen Schaumstoff den man so zum Verpacken in ihrem Geschäft nahm reingenäht.

Den band er sich nun um und hakte auch ganz hastig die vielen kleinen Häkchen zu mit denen man den zumachte und tatsächlich hatte er damit jetzt ganz dicke runde Hüften wie das Frollein Tilla von gegenüber nur daß die natürlich kein steifes Schwänzchen hatte das jetzt dadrunter ganz steil hochstand! Nun nahm er aber rasch ein Taschentuch und machte es mit einer Sicherheitsnadel vorn an dem Hüfthalterrand fest und zog es dann zwischen den Beinen nach hinten durch daß es sein Schwänzchen wieder richtig nach hinten zog und steckte dann das andere Ende hinten ganz weit unter den Hüfthalter daß es nicht rausrutschen konnte und damit man das nicht sah zog er gleich noch die rosa Damenseidenunterunterhose drüber die sie auch rausgelegt hatte. Zum Glück war er damit gerade fertig als seine Mutter wieder zurückkam denn als er sah daß sie die hübschen schwarzen Gummilackstiefel von der Nachbarin ihrer Tochter mitgebracht hatte wäre ihm sein Schwänzchen sicher erst recht hochgestiegen wenn er es nicht so sicher eingepackt gehabt hätte!

Ach Du kannst es wohl schon gar nicht erwarten ein Mädchen zu sein sagte sie und lachte aber jetzt kommt ja erst das wichtigste und damit mußte er nun auch ihren rosa Büstenhalter überziehen den sie ihm hinter dem Rücken zuhakte. Natürlich hatte der erst noch gar nichts zu halten aber wie er damals gesagt hatte hatte er jetzt ein paar Luftballons besorgt und war sogar auf die Idee gekommen sie nicht bloß aufzublasen sondern über den Wasserhahn zu ziehen und voll Wasser laufen zu lassen was er erstens viel besser machen konnte ohne aus der Puste zu kommen und was zweitens viel schöner schwabbelte wenn er die Ballens dann mit Faden ganz wasserdicht zugebunden hatte. Die steckte er also jetzt in den Büstenhalter von seiner Mutter und da saßen sie ihm tatsächlich ganz rund vor der Brust wie der stramme Busen von dem Frollein Tilla!

Nun kriegte er auch noch ein rosa Damenseidenhemdchen an und darüber noch ihren besten Unterrock auch in rosa mit so Spitzenrändern oben und unten und das zog sie ihm alles richtig zurecht weil es jetzt über den ganzen Polstern und Luftballons richtig stramm saß nur hatte er natürlich dazwischen noch eine ganz schlanke Taille und um die legte seine Mutter jetzt den Arm und lachte und sagte jetzt hast Du aber eine ganz schicke Figur!

Wie er so den warmen Arm von seiner Mutter durch die ganze dünne rutschige Seidenfrauenwäsche spürte und sie ihn so richtig in den Arm nahm fühlte er sich schon ganz komisch wohl und dachte heimlich ob das nicht schön wäre wenn ihn auch mal ein Mann so in den Arm nähme weil er dachte er wäre wirklich ein Mädchen? Aber dann war er auch wieder ganz froh als sie ihn wieder losließ weil sie sonst vielleicht doch gemerkt hätte daß sein Schwänzchen dabei schon wieder so richtig anschwoll.

Aber jetzt kam etwas sehr schwieriges nämlich die kunstseidenen Damenstrümpfe die nicht bloß sehr empfindlich waren gegen Laufmaschen und sowas sondern damals auch noch Nähte hinten hatten die ganz genau richtig in der Mitte vom Bein sitzen mußten. Die mußte man ganz klein zusammenrollen und dann langsam vorsichtig das Bein hochrollen und am Schluß saßen sie erstmal doch verkehrt und beide mußten ein paarmal probieren bis es endlich richtig war und seine Mutter sie an den Strumpfhaltern festmachen konnte wenigstens hinten wo er nicht so richtig sehen konnte denn vorne wollte er es lieber selber machen damit seine Mutter nicht vielleicht doch was von seinem steifen Schwänzchen merkte.

Dann wollte er aber auch gleich die hübschen schwarzen Damengummistiefel da drüber probieren und freute sich wie schön die beim Anziehen gleich über seine glatten Seidenmädchenfersen rutschten und als er aufstand hatten die auch wirklich noch ein bischen hohe Hacken daß er gleich noch ein Stückchen größer wurde wie eine erwachsene junge Dame und andererseits weil die Füße dadurch kürzer wurden ganz kleine spitze hübsche Damenfüßchen dadrin bekam!
Die Hacken waren aber nicht so hoch daß er nicht noch ganz gut darin laufen konnte sondern er machte mit ihnen auch gleich so richtige kleine Mädchentrippelschritte daß seine Mutter saqte nun schau nur ich hätte gar nicht gedacht daß Du das gleich so gut kannst eigentlich hättest Du doch ein Mädchen werden sollen!

Aber als er jetzt in den Spiegel guckte sah er doch noch recht komisch aus mit dem hübschen Spitzenunterrock über dem schicken Frolleinsbusen und den runden Mädchenhüften aber noch immer mit seinem ganz gewöhnlichen Jungensgesicht und den kurzen Haaren. Jetzt mußt Du mir aber auch das Gesicht zurechtmachen sagte er zu seiner Mutter aber die hatte inzwischen schon erstmal auf dem Gasherd eine Brennschere heißgemacht und nun mußte er sich die Haare die er beim Baden gewaschen hatte damit sie recht locker waren alle nach vorn ins Gesicht kämmen und dann drehte sie ihm soviel Haar wie ging mit der Brennschere wie richtige Mädellocken auf was natürlich nicht für den ganzen Kopf reichte aber schon dafür daß er die unter dem Kopftuch vorn vorgucken lassen konnte als hätte er lauter so Locken drunter. Und als er jetzt mal ein Kopftuch umprobierte sah das tatsächlich schon ganz echt aus wie bei einem Mädchen.

Jetzt holte seine Mutter den alten Lippenstift den sie bei der Tochter von der Nachbarin ausgeborgt hatte und wollte ihm die Lippen rotmachen aber weil sie das selber nie tat malte sie da erst einmal daneben daß er ein breites rotes Maul bekam wie ein Klaun und alles mit Niveakrem wieder abwischen mußte aber dann sagte sie probier es mal selber und das klappte dann wirklich einigermaßen besser so daß er mit den Locken unter dem Tuch und den roten Lippen jetzt wirklich richtig aussah wie ein hübsches junges Mädel.

Nun wollte er es aber gleich ganz fertig ausprobieren und zog auch noch den Wickelkittel über den er natürlich ausversehen erst mal falschrum wickeln wollte wie ein Mann aber dann merkte er es noch rechtzeitig und konnte ihn auch so ganz straff um die Taille zusammenziehen daß die falschen Hüften und die runde Brüste richtig rauskamen und dann band er sich darüber auch noch die Abwaschgummischürze von seiner Mutter um die war blau mit kleinen weißen Punkten und hatte rundrum so kleine Falbeln aus Gummi und sah richtig niedlich aus wie sie da so straff und glatt über dem schicken Frolleinsbusen und um die schlanke Mädchentaille über den runden Hüften saß.

Wie er sich so im Spiegel sah da gefiel er sich selber so gut daß er gleich anfing mit allen möglichen Mädelgebärden vor dem Spiegel rumzutanzen und seine Mutter schaute ihm ganz glücklich zu und sagte ein über das andere Mal nein was wärst Du doch für ein hübsches Mädel geworden! Dann wollte sie ihn aber auch gleich ihrer Nachbarin zeigen und sie gingen über den Flur und klingelten aber während sie noch warteten bis die aufmachte kam gerade ein junger Mann aus dem Haus die Treppe runter und guckte den verkleideten Jungen von oben bis unten an und grüßte dann furchtbar höflich weil er ihn überhaupt nicht erkannte sondern wirklich für ein Mädel hielt das vielleicht irgendwie zu Besuch wäre.

Darüber mußten die beiden als er weg war natürlich schrecklich kichern und kicherten auch noch als die Nachbarin aufmachte und die Mutter sagte Guten Tag Frau Riebusch darf ich Ihnen denn mein neues Töchterchen vorstellen? Da guckte die Nachbarin erst ganz erstaunt und fing dann an ganz laut herauszuprusten aber das ist ja nicht die Möglichkeit kommen sie doch rein das muß meine Tochter auch sehen also original wie ein Mädchen und die Tochter war auch da und guckte auch erst ganz erstaunt daß das der Junge von nebenan sein sollte und sagte also laß Dich doch mal anschauen wie hast Du das bloß alles gemacht die Figur da könnte man ja direkt neidisch werden so eine schlanke Taille und dann die Hüften und der Busen aber weißt Du für so ein tolles Mädchen bist Du ja eigentlich noch gar nicht richtig aufgemacht komm mal her ich mach Dich mal im Gesicht richtig zurecht mit allen Schikanen!

Und da mußte er sich also hinsetzen und das Kopftuch nochmal runtermachen wo die Nachbarin und ihre Tochter furchtbar lachen mußten als sie sahen wie wenig Locken er da in Wirklichkeit drunter hatte aber dann holte die Tochter all ihr meik-app-Zeug und sagte sogar da hab ich doch zum Maskenball ein paar falsche Wimpern gekauft die waren mir aber dann zu knallig aber für Dich sind die gerade richtig und sie holte sie und die waren tatsächlich auch ganz dick und schwarz wie aus Draht aber sie klebte sie ihm an und schmierte ihm dann noch ganz knallsilbergrünsen Lidschatten drauf und einen kohlschwarzen Rand um die Augen und machte ihm auch die Augenbrauen noch irgendwie schwarz und puderte ihn ganz dick ein und zum Schluß malte sie ihm auch die Lippen nochmal mit einem ganz tollen Schwung nach mit einem richtig glänzenden Lippenstift und machte ihm auch noch ein paar klunkerige weiße Ohrringe an mit zwei großen ineinander hängenden Ringen und kämmte ihm die Locken nochmal zurecht und als er nun das Kopftuch wieder umband und in den Spiegel guckte sah er wirklich aus wie eine ganz erwachsene junge Dame die sich richtig toll zurechtgemacht hat!

Huch jetzt mußt Du Dich aber vor den Männern in acht nehmen wenn Du über die Straße gehst sagte die Nachbarin und der Junge sagte na ja eigentlich glaube ich ja nicht daß sich Dienstmädchen sooo schön machen für die Arbeit aber es ist ja Karneval und ich bin ja sowieso kein richtiges Dienstmädchen und jedenfalls bedanke ich mich sehr daß Sie mich so schön zurechtgemacht haben Fräulein Riebusch und seine Mutter sagte also wirklich man sollte denken er wäre tatsächlich ein Mädchen schade eigentlich daß er keins geworden ist und ich habe Sie eigentlich immer beneidet Frau Riebusch daß Sie so eine hübsche Tochter haben aber wenigstens heute habe ich ja auch eine!

Und dann mußte er aber aufstehen und auch zeigen daß er richtig mit kleinen Mädchenschritten gehen konnte und auch so den ganzen Zimt machen wie ein Mädchen und die Tochter tat dann so als wäre sie ein junger Mann der mit dem hübschen Mädel poussieren wollte und die beiden Mütter kreischten vor Vergnügen wie das falsche Mädchen so „hach“ und „nicht doch“ machte und dabei richtig zum Verlieben niedlich aussah.

Dem Jungen machte das alles ganz großen Spaß und er hätte sich am liebsten von der Tochter der Nachbarin die ein ganz schickes erwachsenes Mädchen war richtig abknutschen lassen weil ihm das natürlich immer noch harmloser vorkam als von einem Mann aber er dachte sich daß das die Mütter vielleicht doch nicht so gern hätten und es ihnen viel besser gefiel wenn er sich immer zierte und davonlief. Schließlich hatte die Tochter dann aber auch genug davon und sagte lachend Dir brauche ich ja gar nicht mehr beizubringen wie man mit Männern fertig wird Du hast da ja ein Naturtalent dazu?

Ach ich schmuse doch viel lieber mit meiner Mammi sagte der Junge und setzte sich einfach auf ihren Schoß und kuschelte sich an sie weil er jetzt doch furchtbar gern in den Arm genommen werden wollte und das tat sie auch gleich und sagte richtig glücklich ja Du bist ja auch mein liebstes Mädelchen heute nicht wahr aber jetzt müssen wir wieder rüber weil ich ja noch das ganze Mittagessen machen muß aber es war vielleicht auch weil es ihr nicht ganz so recht gewesen war wie das große Mädel mit ihrem Jungen rumalberte.

Als sie rübergingen sagte sie auf einmal sag mal aber wenn jetzt da einer von Deinen Kameraden auch so mit Dir rumscharwenzeln will wie die Lotti eben? Ach was sagten der Junge die wissen doch wer ich bin und wenn einer das aus Ulk machen will tue ich eben genau so wie eben und wenn ich dann noch den Putzeimer dabei habe spritze ich ihn einfach mit Wasser nass dann hört der schon auf damit! Aber trotzdem sagte seine Mutter täte ich Dich lieber hinbringen daß Du nicht allein gehen mußt Du weißt ja im Karneval sind immer halbbetrunkene Leute auf der Straße und die könnten Dich belästigen wenn sie denken Du bist wirklich ein Mädel das auch zum Maskenball will! Eigentlich wollte sie aber wohl auch mal mit ihrem schicken „Töchterchen“ Spazierengehen und sich freuen, wenn die Leute ihr nachguckten.

Nun hatte der Junge zwar eigentlich was dagegen, als Muttersöhnchen zu gelten und von seiner Mutter irgendwo hingebracht zu werden – aber hier hatte er sich sowieso schon als Jux ausgedacht, erst einmal so zu tun als wäre er bloß irgend ein Mädchen das zufällig vorbeikommt und zu schauen, ob ihn überhaupt jemand von der Schule erkennen würde und da war es natürlich sogar noch besser wenn er nicht allein kam sondern mit jemand zusammen. Nur gab es da dann plötzlich ein anderes Problem – als sie Mittag aßen fing es nämlich plötzlich an zu regnen und wenn er erst gedacht hatte dann konnte er ja den Regenmantel von seiner Mutter überziehen ging das natürlich nicht wenn sie selber mitging und den Mantel selber brauchte!

Aber auch dafür fand sich Rat – seine Mutter ging nämlich nochmal zu Frau Riebusch rüber und als sie ihr erklärte daß sie jetzt zu wenig Regensachen hätten kam die auf die Idee daß von ihrer Tochter noch ein altes graues Gummiregencape irgendwo rumhing was die zwar nie mehr anzog was aber für den Jungen genau das richtige wäre. Darüber freute er sich sogar ganz besonders weil er Gummisachen ohnehin besonders mädchenhaft fand und deshalb ja auch schon so scharf auf die Gummischürze gewesen war und nun konnte er darüber sogar noch ein richtiges glattes schlabberiges Mädchengummiregencape anziehen mit einer Gummikapuze über aus der sein geschminktes Mädelgesicht besonders niedlich herausguckte!

So stiefelte er also mit kleinen Mädchentrippelschritten zusammen mit seiner Mutter los und fühlte sich wunderbar, als bei jedem Schrittchen die glatten Gummifalten des Mädchenregencapes über seine nackten Arme unti die ganze falsche Damenkurvenpracht schlabberten wobei vor allen Dingen jedesmal wenn er mit den spitzen Hacken der Damenregenstiefel trippelig auf das Pflaster trat die dicken schweren Gummiblasen vor seiner Brust richtig so ein bischen schwibbten wie der dicke Busen von dem Frollein Tilla von gegenüber. Seine Mutter war aber richtig stolz neben einem so schicken Mädel herzugehen zumal sie die einzige war die wußte daß es in Wirklichkeit ja ihr eigener Junge war den alle bloß für eine schicke junge Dame hielten.

An der Straßenbahnhaltestelle wo sie warten mußten kam auch tatsächlich ein Mann der ein bischen betrunken war und wollte den Jungen den er für ein Mädel hielt anreden aber als er sah daß seine Mutter zu ihm gehörte ließ er es doch und sie sagte siehst Du es ist ganz gut daß ich mitgegangen bin und ich hole Dich dann auch wieder ab so gegen sechs wenn Ihr sicher fertig seid. Ja dann mußt Du aber zu dem Lokal kommen sagte der Junge dem das eigentlich gar nicht recht war weil man ihn ja dann hinterher schon erkannt hatte und er da seine Mutter zur Ablenkung gar nicht mehr brauchte wir treffen uns zwar bei der Schule und gehen dann durch die Straßen zum Lokal so wie ein kleiner Umzug hat die Lehrerin gesagt aber natürlich gehen wir nachher nicht wieder zurück aber Du kannst ja da vorn im Lokal warten bis wir fertig sind wir sind nämlich im Hinterzimmer was dann für einen Maskenball am Abend schon dekoriert ist und deshalb hat es die Lehrerin auch so billig bekommen denn er dachte sich daß es dann nicht so auffiele wenn seine Mutter ihn abholte.

Inzwischen kam dann auch die Straßenbahn und die beiden mußten wieder das Lachen verbeißen als die Mutter zwar einen freien Platz fand aber der Junge nicht und dann gleich ein junger Mann aufsprang und ihm höflich seinen Platz anbot weil er dachte es wäre eine schicke junge Dame und besonders weil ihn der Junge dafür auch so richtig strahlend wie ein Mädchen anlächelte. Da siehst Du wie gut Du es als Mädchen hast wisperte ihm seine Mutter zu und er wisperte zurück schade daß das nur im Karneval geht denn er hatte inzwischen schon eine Idee daß er seine Mutter vielleicht dazu kriegen könnte daß er sich auch später öfter mal als Mädchen anziehen dürfte wenn ihr das so gut gefiel!

Aber dann kamen sie vor der Schule an und stiegen aus und da standen auch schon vor der Schule auf einem Haufen viele von seinen Kameraden in allen möglichen Maskierungen als Räuber und Kauboys und Klauns und einer als Schäplin mit einer Melone und einem Stöckchen und einem kleinen schwarzen angeklebten Schnurbart und als Schutzmann mit einem Helm oder manche auch bloß mit bunten quergestreiften Hemden und dabei die Lehrerin die sich sogar auch einen komischen alten Hut mit einem Schleier und großen Federn aufgesetzt hatte und einen langen altertümlichen Mantel an mit Stiefelchen wie sie die Damen früher mal trugen womit sie wohl schonmal zu einem Maskenball gegangen war wobei sie sich natürlich alle unterstellen mußten weil es noch immer etwas regnete.

Der verkleidete Junge und seine Mutter gingen erstmal so ganz unbeteiligt an den anderen vorbei und natürlich ahnte keiner daß da in Wirklichkeit ein Schul-kamerad von ihnen als junge Dame vorbeispazierte. Aber das war ja nun eigentlich auch langweilig und deshalb wisperte der Junge seiner Mutter was zu und sie machten wieder kehrt und gingen direkt zu der Lehrerin hin und die Mutter sagte zu ihr Guten Tag das wäre doch wohl der Karnevalsausflug von der dritten Klasse und leider könnte nun ihr Junge nicht kommen weil er erkältet wäre aber weil er ja nun die Mark fünfzig schon bezahlt hätte wollte sie fragen ob vielleicht seine Kusine die gerade zu Besuch wäre stattdessen mitgehen könnte und dabei zeigte sie auf ihren verkleideten Jungen und der machte auch ganz niedlich einen Knix vor der Lehrerin wie ein richtiges Mädchen und sie hätte sich auch extra richtig als Dienstmädchen angezogen sagte die Mutter und nahm ihm auch das Gummiregencape von dem er rasch den Druckknopf am Hals aufgemacht hatte ab und da stand er in dem rotgepunkteten Kittel mit der Gummischürze drüber und dem Kopftuch um und einem Plastikeimer in der Hand und sah tatsächlich ganz aus wie ein hübsches Fräulein aus das sich zum Maskenball so angezogen hat.

Die anderen Jungen aus der Klasse die das mitgehört hatten guckten schon ganz erstaunt und gespannt aber die Lehrerin war ein bischen verlegen weil sie meinte daß sie ja nun nicht einfach eine fremde junge Dame mitnehmen konnte auf so einen Schulausflug und der Mutter nun erklären mußte daß das leider nicht ging.

Aber der machte es natürlich einen Heidenspaß daß auch die Lehrerin ihren Jungen gar nicht erkannte und ihn wirklich für ein großes junges Mädchen hielt und deshalb tat sie ganz enttäuscht und meinte die Kusine wäre doch wirklich so ein nettes Mädchen und ob es denn gar nicht ginge wo sie sich doch jetzt schon dafür angezogen hätte und ja auch den Kuchen schon bezahlt und der Lehrerin war das sichtlich peinlich aber sie könnte das schon wegen der Schule nicht machen sagte sie weil da eben bloß Jungen aus dieser Klasse mitmachen dürften!

Also wenn es jetzt der Ulrich wäre dann könnte der aber mitgehen fragte die Mutter nochmal als ob sie das nicht richtig verstanden hätte und die Lehrerin sagte ja natürlich aber Sie müssen das verstehen und da fing die Mutter nun doch an richtig zu lachen und sagte na dann nehmen Sie ihn nun auch mit! Da guckte nun die Lehrerin erst die Mutter an weil sie nicht richtig verstand was die meinte und als die immer noch nur lachte guckte sie die angebliche Kusine an und als die auch anfing zu lachen fing ihr an ein Licht aufzugehen und sie guckte nochmal genau auf das niedliche Dienstmädchen mit der schicken Jungen-Damen-Figur und dem toll geschminkten Gesicht und fing dann auch an zu lachen und rief das ist doch nicht etwa der Ulrich?!

Aber der nickte nur und machte nochmal einen richtigen Mädchenknix vor ihr und sie sagte komm her das muß ich mir nochmal genau ansehen ich hab dich doch wahrhaftig nicht erkannt als Mädchen! Und nun drängelten sich auch seine Schulkameraden heran die ihn natürlich auch nicht erkannt und für ein richtiges Mädchen gehalten hatten und kicherten und lachten und johlten jetzt daß er sie und die Lehrerin so hereingelegt hatte aber die machte jetzt gute Miene zum Spiel und sagte ganz gemacht streng zu den anderen Jungen sie sollten sich gefälligst ganz anstandsvoll und höflich benehmen wenn sie jetzt doch eine junge Dame mit dabei hätten!

Und da ging auch gleich der der den Schäplin gemacht hatte das war so der Klaun der Klasse der immer alles nachmachte hin und nahm ganz höflich seine Melone ab und verbeugte sich vor dem verkleideten Jungen und sagte darf ich ihnen meinen Arm anbieten Fräulein Ulrike und damit hatte der Junge natürlich seinen Spitznamen weg was ihm aber heimlich Spaß machte wie ein Mädchen genannt zu werden weil er ja auch eigentlich gern eins gewesen wäre. Und dann tat er erst als wenn er sich genierte wie er das vorher bei der Tochter von der Nachbarin ge macht hatte und da lachten alle wieder noch viel mehr weil er das so richtig wie ein Mädchen machte aber dann hängte er sich doch bei dem Schäplin ein und weil es jetzt auch aufgehört hatte zu regnen zogen sie alle los zu dem Lokal wo sie feiern wollten.

Das falsche Dienstmädchen und der Schäplin gingen als Pärchen vorneweg und als die anderen Jungen sahen wie der dicke falsche Busen von dem verkleideten Jungen bei jedem von seinen kleinen Trippelschrittchen in den schwarzen glänzenden Gummistiefeln mit den hohen Damenhacken rauf und runter wackelte fingen sie wieder alle an zu kichern aber die Lehrerin der das wohl ein bischen peinlich war wenn die Jungen sich schon mit sowas befaßten sagte nun sollten sie unterwegs auch alle Karnevalslieder singen weil sie meinte dabei könnten sie nicht soviel kichern und kämen auch auf andere Ideen und ging als letzte hinterher.

Die Leute an denen sie vorbeizogen guckten natürlich weil die alle so laut sangen und wußten nun nicht richtig wie mitten unter die ganzen Jungen so ein scheinbar richtig erwachsenes Mädel kam oder wunderten sich ob das etwa auch ein Junge wäre?

Das machte den beiden die vorneweg gingen natürlich noch mehr Spaß und der Schäplin nahm immer wieder den Hut ab und grüßte so ganz höflich nach allen Seiten und der verkleidete Junge wollte nun auch was machen und gab ihm den Putzeimer zum halten und schmiß den Leuten mit beiden Händen richtig so wie ein Funkenmariechen lauter Kußhändchen zu daß alle stehen blieben und lachten aber noch weniger wußten was er denn nun wirklich war weil er das so richtig echt machte.

So kamen sie nun zu der Gastwirtschaft wo die Lehrerin das Zimmer bestellt hatte und sie sagte sie sollten erst mal draußen warten bis sie dem Wirt bescheidsagte weil sie nicht wußte ob der ganze Zug da so durch die Gaststube bis in das Hinterzimmer ziehen konnte wo sie feiern wollten aber der Wirt sagte da könnten sie ruhig durchgehen weil es ja sowieso Karneval würe. Als der Junge der den Schäplin machte das nun aber merkte daß sie auch da an den ganzen Leuten vorbeimußten machte er gleich wieder ein Theater und ließ zwei andere die Tür aufreißen und spazierte dann mit dem falschen Dienstmädchen am Arm vor allen anderen weg ganz langsam und stolz durch die ganze Gaststube und nahm dabei auch immer wieder die Melone ab bei jedem Tisch wo sie vorbeikamen und der Junge machte dann jedesmal einen Mädchenknix und als sie dann vor dem Eingang vom Hinterzimmer waren drehten sie sich beide nochmal um und winkten den Leuten zum Abschied zu er mit dem Hut und das falsche Mädchen so richtig zierlich mit dem hochgereckten nackten Arm.

(Ende des Fragments)

Nachwort:

Soweit ich vom Autor erfahren konnte, wäre das später irgendwie damit weitergegangen, daß die Mutter zum Rosenmontag bei Verwandten Kinder hüten muß – worauf die kesse Lotti der Nachbarin auf die Idee kommt, Ulrich/Ulrike im gleichen Kostüm auf eine private Rosenmontags-Feier mitzuschleppen, um mit ihm einen schüchternen jungen Mann zu veralbern – was unser gutherziger Junge aber nicht übers Herz bringt, sondern seinen Partner noch rechtzeitig zu warnen sucht: nur daß der, schließlich mit einiger Mühe davon überzeugt, daß ihn nicht etwa ein echtes Mädel auf die Schippe nimmt, nunmehr endgültig von “Ulrike” hingerissen ist…
(Er kanns halt nicht lassen, mit dem Feuer – oder verbotenen Honig? – zu spielen…)

(Diplomandin Margot Trugmaid)